….wenn kleine und mittlere Einkommen entlastet werden sollen, dann werden das wohl nicht die kleinen und mittleren Einkommen bezahlen können, denn sonst wäre es ja keine Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen, die man ja entlasten will. Also bleiben nur große Einkommen oder eben (große) Vermögen. Die willst Du, liebe ÖVP, nicht belasten, weil die sind, Moment, Du begründest das auch nicht. Daher frage ich Dich, liebe ÖVP, wer wenn nicht große Einkommen und große Vermögen soll denn eine Entlastung bezahlen? Ah, Moment. Du, liebe ÖVP, sprichst ja immer davon, dass man das alles durch Reformen finanzieren könne. Aber: Liebe ÖVP, Du stellst den Finanzminister, Du stellst die wichtigsten Landeshauptleute, Du bist in Kammern mit absoluter Mehrheit an der Macht und wenn Du, liebe ÖVP, vor etwas mehr Angst hast als vor Conchita Wurst dann vor Reformen. Außerdem sprichst Du, liebe ÖVP, immer von Leistungsgerechtigkeit. Aber, liebe ÖVP, wie ist es dann möglich, dass Du Menschen, egal übrigens ob Arbeitnehmer- oder Unternehmer_innen, für ihr Engagement und ihre tägliche Arbeit bestrafst, während Du leistungslose Einkommen ungeschoren lässt. Und an Substanz wäre ja genug da. Liebe ÖVP, es gibt 82.800 Millionäre. Die überwiegende Mehrzahl hat geerbt bzw. ist nicht durch eigene Leistung dazu geworden, aber eine Erbschaftssteuer lehnst Du ja auch ab. Warum denn liebe ÖVP? Das weißt Du nur selbst, denn es gibt wohl keine gerechtere Steuer als die Erbschaftssteuer. Und dann hätte ich noch eine Frage: Warum bist Du so ein Feind der Mathematik, liebe ÖVP? Wie ich darauf komme? Du sprichst stets davon, dass eine Besteuerung von Substanz diese ja schrumpfen lasse und das komme nicht in Frage. Die Wahrheit, liebe ÖVP, schaut anders aus: Die Vermögen der Millionäre wachsen im Schnitt um 5,8% per anno, also selbst bei einer Besteuerung von sagen wir 2% per anno würden sie nicht schrumpfen. Die Realeinkommen stagnieren bzw. schrumpfen seit 20 Jahren. Die Menschen verlieren also. Vor allem jene, die bereit sind etwas zu leisten. Nun, es bleibt nur eine Frage: Wem dienst Du eigentlich, liebe ÖVP?